3. Internationalen Humboldt-Tag-Forums:„Humboldts Kosmos: Ethik und Ästhetik“



Vom 9. bis 14. Oktober fanden in der Tenglong-Halle der Fakultät für Fremdsprachen die akademischen Veranstaltungen des 3. Internationalen Humboldt-Tag-Forums mit dem Titel „Humboldts Kosmos: Ethik und Ästhetik“ statt. Die Veranstaltung, die gemeinsam von der Fakultät für Fremdsprachen und dem Humboldt-Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Hunan Normal University organisiert wurde, umfasste akademische Vorträge und Keynote-Beiträge, die dem Andenken an den deutschen Naturforscher, Reiseschriftsteller und Philosophen Alexander von Humboldt (1769–1859) gewidmet waren.

Am 10. Oktober wurde das Forum offiziell in der Tenglong-Halle eröffnet. Prof. Yang Zhen, Mitglied des Universitätsparteikomitees und Vizepräsident der Hunan Normal University, sowie mehr als 100 in- und ausländische Wissenschaftler, Experten, Dozierende und Studende nahmen an der Eröffnungszeremonie teil, die von Prof. Zeng Yanyu, Dekanin der Fakultät für Fremdsprachen, geleitet wurde.

In seiner Eröffnungsrede brachte Vizepräsident Yang Zhen seine herzliche Begrüßung und Dankbarkeit gegenüber den anwesenden distinguished Gästen und Experten zum Ausdruck. Er betonte, dass das Humboldt-Zentrum für interdisziplinäre Forschung auf die vom Bildungsministerium anerkannte „Double First-Class“-Disziplin der Fremdsprachenphilologien aufbaue. Die Erfolge des Zentrums spiegelten das Engagement wider, nationale Entwicklungsstrategien zu unterstützen und zum Aufbau des chinesischen akademischen Diskurssystems beizutragen. Durch die Förderung der Humboldt-Forschung ziele das Zentrum darauf ab, ein globales akademisches Netzwerk zu etablieren, die internationale Sichtbarkeit der Hunan Normal University und chinesischer Wissenschaftler zu erhöhen und den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit der Universität zu stärken. Prof. Yang ermutigte chinesische Wissenschaftler, aus chinesischer Perspektive zum akademischen Diskurssystem Chinas beizutragen und die Stimme Chinas in der Welt zu verbreiten. Gleichzeitig lud er internationale Wissenschaftler ein, ihre Kooperation mit China zu vertiefen, um den wechselseitigen Lernprozess zwischen den Zivilisationen voranzutreiben und die Weisheit und Stärke unserer Generation einzubringen.

Prof. Zhang Longxi, Präsident der International Comparative Literature Association (2016–2019) und distinguished „Xiaoxiang Scholar“-Professor der Hunan Normal University, hob Humboldts Betonung der Beobachtung in der interdisziplinären Forschung hervor, die mit dem organistischen Weltbild des 18. Jahrhunderts übereinstimmte. Er wies darauf hin, dass europäische Gelehrtenkreise, insbesondere in Frankreich, im 18. Jahrhundert ein beachtliches Interesse und Verständnis für chinesisches Denken, Kultur und Institutionen zeigten – eine wichtige Inspirationsquelle für die Aufklärung. Prof. Zhang zeigte sich überzeugt, dass Humboldts Geist wertvolle Impulse für die globale Vernetzung im 21. Jahrhundert biete, und dankte den zahlreichen teilnehmenden Wissenschaftlern für ihren Beitrag zum Gelingen des Forums.

Prof. Ottmar Ette, Direktor des Humboldt-Zentrums für interdisziplinäre Forschung, distinguished „Xiaoxiang Scholar“-Professor und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dankte der Fakultät für Fremdsprachen und seinen Kollegen für ihren engagierten Einsatz. Er verwies auf das stetig wachsende globale Humboldt-Forschungsnetzwerk, zu dem Zentren in Berlin, Havanna, Changsha und ein neu eingerichtetes Zentrum in Kasachstan gehören. Immer mehr chinesische Wissenschaftler beteiligten sich an der Humboldt-Forschung. Prof. Ette kündigte außerdem an, dass der 4. Humboldt-Tag 2026 in Chongqing stattfinden wird, und lud alle Anwesenden herzlich dazu ein.

Im Anschluss an die Eröffnungsfeier folgten zweitägige Keynote-Vorträge, in denen 13 Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse präsentierten. Den Auftakt machte Prof. Li Xuetao, Dekan des Fachbereichs Geschichte der Beijing Foreign Studies University. Ausgehend von Humboldts „Kosmos“ untersuchte er die innere Einheit von Ethik und Ästhetik in Humboldts Naturverständnis. Anhand des Konzepts einer „interkulturellen Verantwortungsästhetik“ unterstrich er die Notwendigkeit und Möglichkeit, westliche und chinesische Denktraditionen angesichts globaler ökologischer und kultureller Herausforderungen zu integrieren.

In den folgenden Vorträgen teilten Prof. Stefanie Buchenau, Prof. Feng Yalin, Prof. Alfred Hornung, Prof. Li Daxue, Prof. Marcus Hernig, Prof. Feng Gequn, Prof. Ottmar Ette, Prof. Liu Yongqiang, Prof. Ruan Wei, Dr. Luo Fang, Dr. Long Qiyu und Dr. Zhang Bingqi ihre Forschungsergebnisse zu Themen wie:

- Humboldt und die Weltordnung

- Humboldts Naturverständnis

- Konfuzianische Ethik und humboldtsche Ästhetik

- Humboldt und die Moderne

- Humboldt-Forschung in China

- Humboldt und Ferdinand von Richthofen

- Humboldtische Schreibansätze

- Humboldts „mobile Ästhetik“

- Die Figur des „Wanderers“ in Humboldts Reiseschriften

- Humboldts „Naturgemälde“

- Humboldt und die kognitive Revolution

Die Veranstaltungsreihe zum Humboldt-Tag umfasste zudem drei thematische akademische Vorträge. Am 9. Oktober hielt Prof. Li Xuetao einen Vortrag mit dem Titel „Der Beitrag des Außenseiters: Der kulturelle Kontext und hermeneutische Fragen von ‚Nur die Chinesen verstehen China‘“. Am Abend des 11. und 14. Oktober hielten Prof. Feng Yalin von der Sichuan International Studies University und Prof. Stephanie Buchenau von der Université Sorbonne Nouvelle Vorträge mit den Titeln „Kafkas ‚Gestischen Menschen‘ und das Schreiben als Geste – Eine Untersuchung von ‚Der Prozess‘“ bzw. „Kant über die Erde“.

Die Veranstaltungen zum Humboldt-Tag boten nicht only eine Plattform für den akademischen Austausch zwischen Wissenschaftlern der Humboldt-Forschung und der Germanistik, sondern leisteten auch einen Beitrag zur Vertiefung der deutsch-chinesischen und europäisch-chinesischen Partnerschaften. Zudem unterstützten sie die Internationalisierung der „Double First-Class“-Disziplinen der Hunan Normal University und ebneten den Weg für eine verstärkte deutsch-chinesische Lehr- und Forschungszusammenarbeit.


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